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Akne

Definition

Acne vulgaris ist eine entzündliche Hauterkrankung, die die Talgdrüsen samt Haarfollikel betrifft. Betroffen sind meistens Jugendliche (80%) aber auch Erwachsene (20-30%), vor allen Dingen Frauen in einem Alter von 25-40 Jahren.

Gesicht, Nacken, Rücken und die Unterarme sind die Körperzonen, wo Akne am häufigsten vorkommt.

 

Verlauf von Akne:

  1. Eine gesteigerte Talgproduktion, die sogenannte Seborrhö.

  2. Hyperkeratose, eine übermäßige Vermehrung von Keratinozyten (hornbildende Zellen in der Oberhaut) bei gleichzeitig nicht ausreichender Abschuppung, was zur Folge hat, dass die Talgdrüsen verstopfen.

  3. Sichtbar werden diese Verstopfungen als Komedonen (Mitesser).

  4. Entzündung der Komedonen durch die Bakterie Propionibacterium acnes (P.acnes).

  5. Bei fortschreitender Akne können die Talgdrüsen platzen, wodurch sich das umliegende Gewebe entzünden kann. Es bilden sich eitrige Pusteln.

  6. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung können diese Pusteln ebenfalls platzen, welches eine Bildung von Geschwüren zur Folge hat (die fast nur unter Narbenbildung abheilen).

Um eine Narbenbildung zu vermeiden ist es deshalb sehr wichtig die Akne so früh wie möglich zu behandeln.

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Man unterscheidet zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne:

  • Leichte Akne: an Stirn, Nase und Kinn treten geschlossene oder offene Mitesser (Komedonen) auf. Bei leichter Akne treten keine oder nur wenige Pickel auf.

  • Mittelschwere Akne: neben Mitesser treten auch deutlich mehr Aknepickel in Form von Papeln oder Pusteln auf.

  • Schwere Akne: es bilden sich sehr viele Papeln oder Pusteln, welche sehr schmerzhaft sein können. Daraus können sich eitrige Abszesse bilden und nach deren Abheilung Aknenarben. 

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Leider wirkt sich Akne auch sehr oft negativ auf das Leben und die Psyche der Betroffenen aus. Viele Patienten leiden mehrere Jahre unter dieser Hauterkrankung. Daher ist es falsch diese Krankheit zu banalisieren, denn ohne eine passende Behandlung/Pflege wird Akne nicht von alleine abheilen.

Risikofaktoren/Ursachen

 

- Genetische Veranlagung (gerade bei stark ausgeprägter Akne)

- Hormonelle Faktoren

  • Pubertät

In dieser Zeit bildet der Körper vermehrt männliche Geschlechtshormone (Androgene), dies führt zu einer Stimulierung der Zellen, welche für die Talgproduktion zuständig sind.

  • Hormonelle Schwankungen bei der Frau

Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre, … Vor allen Dingen durch die Hormone Testosteron und Progesteron.

Die Behandlung von Hormoneller Akne gehört in Hände von Gynäkologen und/oder Dermatologen. Dermokosmetik oder rezeptfreie Aknemittel sind in diesem Fall meistens zwecklos, da die tieferen Hautschichten betroffen sind und eine topische Behandlung nicht tief genug eindringt. Trotzdem bleibt die richtige Reinigung bei hormoneller Akne wichtig, um weitere Entzündungen zu vermeiden.

- Stress

Bei Stress werden vermehrt die Hormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, welche einen Einfluss auf die Talgdrüsen haben, wodurch es zu einer verstärkten Talgproduktion kommt. Außerdem schwächt Stress die Bakterienabwehr der Haut.

- Übergewicht

- Ernährung (Milchprodukte, Zucker, gesättigte Fettsäuren, …)

- Komedogene Pflegeprodukte (verstopfen die Talgdrüsen)

- verschiedene Medikamente

Kortison, Antiepileptika, Antidepressiva, Verhütungspille etc.

- Sonne

     1. Phase:            

- leichte Bräunung der Haut, vermindert die Sichtbarkeit der Läsionen

- UVB Strahlen trocknen die Haut aus, die Talgproduktion wird reduziert

- die Bakterie P.acnes wird zerstört.

          -> Entzündungsreaktion geht zurück

          -> Sichtbarkeit der Pickel lässt nach.

     2. Phase:            

- Pigmentierung der Narben

- Verdickung der Epidermis (Oberhaut)

          -> Verstopfung der Poren = Seborrhö

                    => Rebound-Effekt, obwohl es anfangs zu einer Verbesserung kommt, verschlechtert sich das Hautbild bald                              wieder.

Wann zum Arzt?

 

  • Bei schwerer Akne.

  • Bei Akne, die im Kindesalter auftritt.

  • Wenn man keine direkte Ursache/Auslöser erkennen kann.

  • Akne, die durch Medikamente verursacht wurde.

  • Akne mit Hyperandrogenämie (Überschuss an männlichen Hormonen, es bildet sich z.B. Körperbehaarung wie beim Mann).

 

Behandlung mit Dermokosmetik

Das A und O bei der Akne Behandlung ist die passende Pflege. Dies ist auch meistens der erste und wichtigste Schritt, wodurch man sich bei leichter Akne den Gang zum Arzt sparen kann. 

Generell ist es bei der Pflege wichtig, NICHT KOMEDOGENE Produkte zu verwenden. Darauf sollte beim Kauf auf jeden Fall geachtet werden.

2 Schritte für eine richtige Pflegeroutine:

          1. Die Reinigung:

2 MAL TÄGLICH, morgens und abends sollte das Gesicht mit einem Reinigungsgel oder einer Reinigungscreme gründlich gewaschen werden. Zusätzlich kann man noch ein Mizellenreinigungswasser verwenden um überschüssige Talgablagerungen zu entfernen. 1-2 mal wöchentlich sollte man die Haut mit einem Peeling von abgestorbenen Hautschuppen befreien.

          2. Die Pflege:

Fälschlicherweise wird angenommen, dass man unreine und zu Akne neigende Haut nicht eincremen sollte. Doch gerade diese Hauttypen benötigen eine leichte, nicht komedogene Feuchtigkeitspflege. Am besten eignen sich Gels oder Cremes mit Wirkstoffen wie Salicylsäure, Niacinamid oder Retinol. Achtung, letzteres darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Viele Firmen bieten auch mattierende Pflegeprodukte an, da zu Unreinheiten und Akne neigende Haut oft glänzt.

Ebenfalls gibt es spezielle Feuchtigkeitspflegen, wenn man Medikamente gegen Akne einnimmt, da diese als Nebenwirkung haben, dass die Haut sehr stark austrocknet.

Medikamentöse Behandlung

Äußerliche Anwendung

- Benzoylperoxyd (rezeptfrei)

Mittel der ersten Wahl bei leichter bis mittlerer Akne.

Wirkt gegen P. acnes, Seborrhö und Hyperkeratose.

Gibt es in Form von Gel oder Creme.

S/ 1 mal täglich abends auftragen während min. 8 Wochen.

Auch für Schwangere geeignet.

- Erythromycin (rezeptfrei)

Alternative zu Benzoylperoxyd, wenn man dieses nicht verträgt.

Erythromycin ist ein Antibiotikum, wirkt also gegen die Bakterie P. acnes und dadurch gegen die Entzündungsreaktion.

Erhältlich als Lösung zum Auftragen.

S/ lokale Anwendung, 1-2 mal täglich auf die betroffenen Stellen mit einer sterilen Kompresse auftragen.

- Clindamycin (rezeptpflichtig)   

Lokales Antibiotikum, wirkt nur gegen entzündliche Akne.

- Retinoide (rezeptpflichtig)

Wirkt gegen Seborrhö und P.acnes.

! Darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

! Photosensibilität

- Azelainsäure (rezeptpflichtig)

Wirkt gegen Seborrhö und P.acnes.

! Depigmentierung der Haut.  

 

Innerliche Anwendung (rezeptpflichtig)

Die Dosierung und auch die Dauer der Anwendung werden bei folgenden Medikamenten immer vom Arzt festgelegt.

Ebenfalls wird parallel zur oralen Akne Behandlung auch die lokale Behandlung fortgesetzt, damit die Antibiotikatherapie nur so kurz wie möglich andauert. 

- Doxycyclin

Dieses Antibiotikum ist Mittel der ersten Wahl bei mittlerer bis schwerer Akne.

- Clindamycin und Lymecyclin

Diese Antibiotika finden bei mittlerer bis schwerer Akne Anwendung.

- Isotretinoin

Mittel der ersten Wahl bei schwerer Akne. Dieses Vitamin-A-Derivat wirkt auf den gesamten Verlauf der Akne.

! Dieses Mittel darf nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.

! Während der gesamten Behandlungsdauer bis einen Monat danach darf man NICHT schwanger werden.

- Orale Kontrazeptiva

Verschiedene orale Verhütungsmittel, wie z.B. der Wirkstoff Cyproteronacetat, haben einen positiven Effekt auf das Hautbild der Frau. Cyproteronacetat ist ein Antiandrogen, wodurch es die Talgproduktion reduziert.

 

Nahrungsergänzungsmittel

Im Handel findet man zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel die bei Akne helfen. Dabei muss man allerdings beachten, dass diese Mittel immer nur Komplementär zur Behandlung mit Dermokosmetik und oder Medikamenten Anwendung finden.

- Zink

Zink wirkt antiandrogen, antientzündlich und bakteriostatisch. Zusätzlich fördert Zink die Wundheilung und das Zellwachstum.

Studien haben gezeigt, dass bei oraler Zufuhr von 30mg Zink pro Tag über 3 Monate die entzündlichen Pusteln um bis zu 50% reduziert werden konnten.

Zink gibt es in Form von Tabletten oder als Salben und eignet sich auch während der Schwangerschaft.

- Niacinamid (Vitamin B3)

Wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und verringert die Aktivität der Talgdrüsen.

Niacinamid findet man in diversen Dermokosmetika und zur oralen Anwendung in verschiedenen Vitamin-B-Präparaten.

- Dexpanthenol (Vitamin B5)

Durch seine wundheilungsfördernde Wirkung wird Dexpanthenol oft während Schüben angewendet. Vitamin B5 findet man in vielen Wund- und Heilcremes aber auch zur oralen Anwendung in verschiedenen Vitamin-B-Präparaten.

Phytotherapie

Die Phytotherapie sollte bei Akne immer nur Komplementär zur Behandlung mit Dermokosmetik und oder Medikamenten Anwendung finden.

- Teebaumöl

Wegen der antiseptischen und antimikrobiellen Wirkung kann Teebaumöl in Form von Cremes bei leichter Akne angewendet werden. Aber hierbei ist Vorsicht geboten, denn Teebaumöl kann leicht zu lokalen Reizungen oder allergischen Reaktionen führen.

- Große Klette (Radix Bardanae)

Bei leichter Akne können auch die Wurzeln der Großen Klette als Tee oder Maske verwendet werden. Sie wirken blutreinigend, entzündungshemmend und antibiotisch.

- Ringelblume

Ringelblume hat entzündungshemmende, antibiotische und wundheilende Eigenschaften. Bei leichter Akne kann Ringelblumentinktur pur auf einzelne Pickel aufgetragen werden.

 

Homöopathie

Genau wie Nahrungsergänzungsmittel und Phytotherapie sollten homöopathische Mittel bei Akne immer nur Komplementär zur Behandlung mit Dermokosmetik und oder Medikamenten Anwendung finden.

Junglans Regia, Sulfur Jodatum und Selenium werden in der Homöopathie bei leichter bis mittlerer Akne verwendet. Welches Mittel man nehmen sollte, kommt auf die persönlichen Beschwerden an.

Tipps bei Akne

          - pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden

Waschlotionen mit einem pH-Wert 5,5 (pH-neutral) helfen das natürliche Hautmilieu aufrecht zu erhalten.

          - Achtung bei fettigen Salben und öligen Texturen

Sie können die Poren der Haut verstopfen und die Akne verstärken. Beim Kauf immer drauf achten, dass „nicht-komedogen“ auf der Packung steht.

          - Der richtige Sonnenschutz

Hierbei sollte immer eine leichte, gelartige, nicht-komedogene Formel verwendet werden mit einem hohen Lichtschutzfaktor.

          - Pickel nicht ausdrücken!

Aknepickel sollten nicht selbst ausgedrückt werden, denn so kann der Eiter noch tiefer in die Haut gelangen und die Entzündung verstärken.

          - Ernährung anpassen

Leider gibt es noch keine eindeutigen Belege darüber, in wieweit die Ernährung Akne beeinflussen kann. Man beobachtet aber, dass verschiedene Lebensmittel wie Alkohol, Milch, Schokolade und Zucker sich negativ auf den Hautzustand auswirken.

          - Stress reduzieren

Für Entspannung sorgen, z.B. mit Hilfe von Yoga oder Meditation, denn Stress kann Akne verschlechtern. Genügend Schlaf ist auch sehr wichtig.

          - Sport

Ausdauersport reduziert den Cortisolspiegel im Blut und baut Stress ab. Außerdem fördert Sport die Durchblutung der Haut. Da Schweiß die Poren zusätzlich verstopfen kann, sollte man sich immer vor dem Sport abschminken und auch danach das Gesicht gründlich reinigen.

          - Mit dem Rauchen aufhören

Rauchen kann sich negativ auf die bestehende Akne auswirken.

Dieser Text beinhaltet nur eine kurze und knappe Zusammenfassung zum Thema „Akne“.

Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung. 

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